Wolfgang Bibel

  • Leonhard Wolfgang Bibel (* 28. Oktober 1938 in Nürnberg)

    ist ein deutscher Informatiker, der zu den Begründern des Gebietes Künstliche Intelligenz in Deutschland und Europa gehört.
    Bibel baute die notwendigen Institutionen, Konferenzen und wissenschaftlichen Fachzeitschriften auf und sorgte für die notwendigen Forschungsprogramme, damit sich das Fachgebiet der Künstlichen Intelligenz etablieren konnte. Er war Gründungspräsident der Europäischen Vereinigung für künstliche Intelligenz (EurAI) und hat am 23. April 2018 die Ereignisse in Gang gesetzt, die zum Start der Initiative CLAIRE führten, die die KI-Forschung in Europa stärken will.
    Bibel war Professor für Intellektik am Fachbereich Informatik der Technischen Universität Darmstadt und arbeitete vor allem auf dem Gebiet der Automatischen Deduktion. Zu seinen wissenschaftlichen Beiträgen zählt die von ihm entwickelte Konnektionsmethode, die Computern ermöglicht, korrekte logische Schlussfolgerungen in sehr kompakter Weise zu ziehen. Für seine wissenschaftlichen Leistungen erhielt er 2006 den Herbrand Award.
    Er wurde von der Gesellschaft für Informatik als einer der zehn prägenden Köpfe der deutschen KI-Forschung ausgezeichnet.

 Als Startschuss für die Künstliche Intelligenz in Deutschland kann das Jahr 1975 angesehen werden. Gerd Veenker rief ein Treffen in Bonn ein, an dem auch Wolfgang Bibel und Wolfgang Wahlster teilnahmen. Als Ergebnis des Treffen etablierten sie den Rundbrief KI, den Bibel später zur Fachjournal KI umwandelte. Das erste Heft erschien 1987. Die ersten sechs Ausgaben wurden von Hans-Hellmut Nagel ausgegeben. Ab der siebten Ausgabe übernahm Bibel für zwei Jahre bis 1998. In der Zeit erhielt er keine Unterstützung von der TU München, weswegen er die ganze Arbeit übernehmen musste. Auf dem Treffen wurde zudem beschlossen, einen Unterausschuss für Künstliche Intelligenz im Fachausschuss Kognitive Systeme in der Gesellschaft für Informatik einzurichten, dem Bibel ab 1975 als Mitglied angehörte. Den ersten Vorsitz hatte Hans-Hellmut Nagel inne, der damals der einzige Professor auf der obersten Stufe war, der sich zur Künstlichen Intelligenz bekannte. Dieser Ausschuss koordinierte die Etablierung von Künstlicher Intelligenz als wissenschaftliche Disziplin in Deutschland. Später übernahm Bibel die Rolle. Er hatte diese Position auch am längsten inne. 1975 organisierte er einen Workshop zum Automatischen Beweisen, der international in der Wissenschaft und in der Wirtschaft Anklang fand. Der Workshop war ein Vorläufer zum heutigen German Conference on Artificial Intelligence. 1982 gründete er zusammen mit Jörg Siekmann die zweiwöchige KI-Frühjahrsschule (KIFS), da die Forschungsergebnisse noch nicht an die Studenten kamen. Daraus entstand eines der ersten Bücher zur Künstlichen Intelligenz in Deutschland, das Studenten das Thema näher brachte. Heute ist die Schule eine dauerhafte Einrichtung. 1985 bot er auch den ersten Advanced Course on AI (ACAI) an, das Äquivalent zur KIFS für Europa. Auch daraus entstand wieder ein Buch. Bibel wollte bereits 1979 eine Europäische Organisation für Künstliche Intelligenz gründen. 1982 kam es zur ersten European Conference for Artificial Intelligence und der Gründung der European Coordinating Committee for Artificial Intelligence, die heutige European Association for Artificial Intelligence (EurAI). Er wurde deren erster Präsident. Während der ganzen Zeit hatte er keine Professur und keine Unterstützung von der TU München, da sie diese verweigerten.


1975 genehmigte die Deutsche Forschungsgemeinschaft Bibel einen Antrag auf Forschungsbeihilfe für das Projekt „Verwendung von Beweisverfahren in der Programmierung“, dessen Förderung 1977 begann. Das Thema war inhaltlich vom Thema der gescheiterten Habilitation geprägt. Bibel warb daneben mehrere Forschungsprojekte für die TU Darmstadt ein, darunter auch das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte nationale Schwerpunktprogramm Deduktion, das im Herbst 1991 bewilligt wurde. Das Projekt führte dazu, dass Deutschland eine führende Position in der Künstlichen Intelligenz einnahm.


Auf der International Joint Conferences on Artificial Intelligence (IJCAI) 1977 stellte er mit Nagel zum ersten Mal die Situation von Künstlicher Intelligenz in Deutschland dar. Von 1986 bis 1992 war er im Vorstand von IJCAI und von 1987 bis 1989 deren Präsident.[5][3] Bibels Einfluss zu dieser Zeit führten auch dazu, dass Japan ein Forschungsprogramm für ein ganzes Jahrzehnt auflegte, die Fifth Generation Computer Systems (FGCS) Initiative. Das Forschungsprogramm führte zu großem Aufsehen, weswegen Persönlichkeiten aus der Politik bei der Konferenz 1979 in Japan beiwohnten. Dabei vertrat Bibel Deutschland auf der Konferenz. Auf die Konferenz folgten dann weitere große Forschungsprogramme wie das European Strategic Programme for Research and Development in Information Technology und das vom Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) geförderte Programm Informationstechnik.


1984 wandte sich Bibel an Franz Josef Strauß, um auf die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz hinzuweisen. Dies führte 1988 zur Gründung eines Bayerischen Forschungszentrum für Wissensbasierte Systeme (BayWiss). Parallel wurde auf Bundesebene 1987 die Gründung des Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz gegründet und im selben Jahr in Baden-Württemberg ein Institut für Anwendungsorientierte Wissensverarbeitung (IAW) errichtet.
Er hat am 23. April 2018 die Ereignisse in Gang gesetzt, die zum Start der Initiative CLAIRE führten. CLAIRE steht für Confederation of Laboratories for Artificial Intelligence Research in Europe und ist eine Initiative der europäischen KI-Gemeinschaft, die die KI-Forschung in Europa stärken will.
Nach seiner Pensionierung arbeitete er als Experte für die EU-Kommission, um ein Förderprogramm zu entwickeln, das später als Horizont 2020 bekannt wurde.


Intellektik statt Künstliche Intelligenz
Wolfgang Bibel befürwortete, dass das Fachgebiet der Künstlichen Intelligenz als Intellektik bezeichnet werden sollte, da Künstliche Intelligenz nur das Ziel sei und sich KI-Forscher mit Intelligenz im Allgemeinen befassen würden. Künstliche Intelligenz ist zwar ein zentraler Begriff, jedoch wurde dieser Begriff die Bezeichnung für ein ganzes Fachgebiet, das sich mit intelligentem Verhalten bzw. intelligenten Systemen befasst. Diese Bezeichnung falle mit ihrer Bezeichnung auch aus den Rahmen, wenn man die Bezeichnung mit Bezeichnungen für andere Fachgebiete vergleicht

 

 Literatur

  • Wolfgang Bibel: Reflexionen vor Reflexen – Memoiren eines Forschers. Cuvillier Verlag, Göttingen 2017, ISBN 978-3-7369-9524-6 Informationen auf der Verlagsseite
  • Astrid Ludwig: Wolfgang Bibel – Aus der Nische zu internationalem Ruhm. Alumni Netzwerk TU Darmstadt, Stories, 2022
  • Wolfgang Wahlster: Laudatio auf Wolfgang Bibel zu seinem 80. Geburtstag. Fachbereich Informatik, TU Darmstadt, 2018

 

 Künstliche Intelligenz:

 

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